Pollenallergie – Wenn der Frühling zur Herausforderung wird
Liebe Leserinnen und Leser,
mit den ersten warmen Sonnenstrahlen erwacht die Natur – und mit ihr beginnt für viele eine Zeit des Schniefens und Niesens. Während draußen alles blüht und summt, kämpfen immer mehr Menschen mit juckenden Augen, laufender Nase und Atemproblemen. Rund jede fünfte Person in Deutschland ist heute von einer Pollenallergie betroffen – Tendenz steigend.
Was passiert bei einer Pollenallergie?
Eigentlich sind Pollen harmlose Pflanzenteilchen. Doch bei Allergiker*innen schlägt das Immunsystem Alarm und reagiert, als wäre der Körper in Gefahr. Es bildet spezielle Antikörper (IgE), die die Ausschüttung von Histamin auslösen – ein Botenstoff, der Entzündungen fördert. Die Folge: Schleimhäute schwellen an, es kommt zu Niesattacken, tränenden Augen oder sogar Husten. In schweren Fällen kann daraus allergisches Asthma entstehen.
Diese Reaktion ist keine "Überempfindlichkeit", sondern eine komplexe, medizinisch erklärbare Fehlsteuerung – beeinflusst durch Vererbung, Umweltfaktoren und den Zustand von Schleimhäuten und Darmflora.

Was fliegt wann? – Der Pollenfahrplan
Der Pollenflug startet oft schon im Spätwinter:
Hasel & Erle: ab Februar
Birke: März bis Mai
Gräser & Roggen: ab Mai bis in den Sommer
Besonders kritisch sind sonnige, trockene und windige Tage. In der Stadt ist die Pollenkonzentration meist morgens am höchsten, auf dem Land eher abends.
Fünf einfache Tipps für mehr Frühlingsfreude
1. Tagesablauf clever planen:
Spaziergänge und Sport lieber nach einem Regenschauer oder früh morgens einplanen – dann ist die Pollenbelastung oft am geringsten.
2. Schlafzone zur pollenfreien Zone machen:
Vor dem Schlafen duschen, Haare waschen und Straßenkleidung draußen lassen. Fenster nachts schließen oder mit speziellen Pollenfiltern ausstatten.
3. Zuhause aufatmen:
Regelmäßig feucht wischen, Staub binden statt aufwirbeln. Luftreiniger mit HEPA-Filtern entfernen selbst feinste Pollen aus der Raumluft.
4. Schleimhäute unterstützen:
Nasenduschen und Augenspülungen mit isotonischer Salzlösung helfen, Pollen sanft auszuspülen – beruhigend und vorbeugend zugleich.
5. Medizinisch nachhelfen:
Moderne Antihistaminika, Augentropfen oder Nasensprays lindern Beschwerden gezielt. Bei häufigen oder starken Symptomen ist ein Arztbesuch sinnvoll – auch zur Besprechung einer Hyposensibilisierung.
Hyposensibilisierung – was ist das?
Die Hyposensibilisierung – auch Allergie-Immuntherapie genannt – ist die bisher einzige Behandlung, die die Ursache der Allergie bekämpfen kann. Dabei wird der Körper über einen längeren Zeitraum ganz gezielt und in kleinen Dosen an das Allergen (zum Beispiel Birken- oder Gräserpollen) gewöhnt. Das Ziel: Die Immunreaktion soll nach und nach schwächer ausfallen – und im besten Fall ganz verschwinden. Die Therapie kann als Tropfen, Tabletten oder Spritzen erfolgen und dauert in der Regel mehrere Monate bis Jahre. Für viele Allergiker*innen lohnt sich diese Geduld – denn sie kann das Leben dauerhaft erleichtern.
Fazit: Frühling trotz Pollen genießen
Auch wenn der Pollenflug die Lebensqualität beeinflussen kann – mit dem richtigen Wissen, ein paar einfachen Maßnahmen und gegebenenfalls medizinischer Unterstützung lässt sich die blühende Jahreszeit wieder unbeschwerter genießen. ZUM WOHL!








